Bettlerinnen und Bettler sind immer wieder in den Schlagzeilen. Es wird viel ÜBER sie geschrieben und gesprochen, jedoch wenig MIT ihnen. Wir finden das verkehrt und haben daher im Rahmen von mehreren Erzählcafés eingeladen, mit Menschen, die in Linz durch Betteln ihren Lebensunterhalt verdienen, ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und Hintergründe zu erfahren. Das letzte Erzählcafe wurde von DorfTV aufgezeichnet, der Mitschnitt kann hier angesehen werden:
Das Erzählcafe fand in Kooperation mit Radio FRO, dem Diakoniewerk OÖ, dem Verein Land der Menschen – Aufeinander Zugehen OÖ, dem Verein SOS-Menschenrechte und der Volkshilfe OÖ am 15. September 2015 in Linz statt.
Das Format des Erzählcafes kann auf Anfrage auch mit ihrer Organisation durchgeführt werden. Bitte nehmen sie dafür einfach Kontakt mit uns auf.
Bin durch Zufall auf die Seite Bettelobby gestoßen und auf das Video aus Linz mit dem Bettler, dabei ist mir wieder einmal aufgefallen, dass fast alle Menschen die sich dafür angängigeren uxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx. xxxxxxxxxxxxxxxxx. Nun zur Bettlerlobby im Besonderen, mir fehlt langsam das Verständnis für diese Randgruppen der Gesellschaft, sollen sie doch in ihrem eigenen Land dafür sorgen, dass ihr Lebensstandard besser wird, aber nicht auf unser Kosten. Auch meine Eltern und vor allem Großeltern haben die Kriege erlebt, aber danach beim Aufbau unserer Gesellschaft und Wohlstandes mitgewirkt. Die Menschen der ehemaligen Ostländer glauben bei uns können sie sich alles erlauben und sie bekommen alles ohne Arbeit geschenkt, das wird nicht passieren, das sage ich als Mitglied der SPÖ, denn leider wird nach den nächsten Natinalratswahlen keine der derzeitigen Koalitionsparteien mehr irgendeine Mehrheit bilden können ohne die immer stärker werdende FPÖ. Ihnen ins Stammbuch geschrieben möchte ich nur raten sich lieber um unsere Armen im eigenen Land zu kümmern, da können sie genug zustandebringen.
Ich habe mir erlaubt, die persönlich diffamierenden Teile Ihres Kommentars zu entfernen (xxx).
Die BettelLobbys setzen sich für ALLE BettlerInnen ein. Und die FPÖ hat sich eigentlich noch nie besonders hervorgetan, wenn es darum ging, Armut zu bekämpfen. Im Gegenteil, die FPÖ ist eine neoliberale Kürzungspartei, sie stimmt auch gegen Vermögenssteuern, eine „Flat Tax” soll eingeführt werden und der Spitzensteuersatz soll gesenkt werden. Davon profitieren die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung! Ist das in Ihrem Sinne? Wenn es um die Kürzung von Sozialleistungen für die Ärmsten geht, dann ist die FPÖ stets mit dabei. Kennen Sie Sozialprojekte, die von FPÖlern gegründet wurden, für „unsere Armen“? Telekom, BUWOG, Eurofighter, Hypo-Alpe-Adria? Erinnern Sie sich? In die meisten dieser großen Korruptionsskandale ist die FPÖ engst verwickelt. Die Regierungsbeteiligung der FPÖ in den Nullerjahren bzw. Haider in Kärnten haben der Republik sehr viel Geld gekostet, Geld, das wir dringend brauchen würden, für Bildung, Schaffung von Arbeitsplätzen, Pflege und zur Bekämpfung der Armut! Bitte denken Sie nach und werden Sie nicht Opfer billiger rassistischer Hetze. Wir verstehen gut, wenn Sie von Ihrer Partei enttäuscht sind, warum kämpfen Sie nicht dafür, dass Ihre Partei auch wieder wählbar für Sie wird, oder engagieren Sie sich in einer anderen Partei, aber FPÖ zu wählen ist sicher keine Alternative.
Achja, und zum Thema Rumänien und Bulgarien – Österreich hat massiv an der Osterweiterung profitiert, 39 Milliarden flossen aus Osteuropa nach Österreich.
Im Sommer 2015 veröffentlichte der Standard eine interessante Studie des Wiener Institut für Wirtschaftsvergleiche aus der hervor ging, wie viel eigentlich österreichische Firmen an der Osterweiterung verdient haben:
Seit 2004 hat die OMV an ihrer rumänischen Tochter Petrom 10 Milliarden Euro verdient. gleichzeitig wurden über die Jahre aber auch 50.000 Stellen gestrichen!
Übrigens ist der österr. Staat mit 31.5 % an der OMV beteiligt.
Österreich gehört in den neuen osteurop. EU Ländern zu den größten Investoren.
Das Wiener Institut für Wirtschaftsvergleiche hat ausgewertet, was unter dem Strich übrig geblieben ist.
Zwischen 2006 und 2014 haben die österreichischen Unternehmen in den neuen Mitgliedsländern fast 31 Milliarden Euro verdient (da ist Bulgarien noch gar nicht mitgerechnet). Ein gutes Viertel (rund 8,3 Milliarden Euro) wurde in den jeweiligen Staaten wieder investiert. Der Rest der Gewinne, also 22,7 Milliarden, floss zurück nach Österreich – sollte also hier zu Steuerzahlungen geführt haben.
Damit aber noch nicht genug: Mit Wertpapiergeschäften verdienten die Österreicher
weitere 5,7 Milliarden, Kredit- und Einlagengeschäfte im Osten warfen 10,9 Milliarden Euro ab – obwohl die Banken in den vergangenen Jahren mit heftigem Gegenwind zu kämpfen hatten.
Die Warenexporte haben seit dem ersten Erweiterungsschritt im Mai 2004 um 72 Prozent auf zuletzt 25,3 Milliarden zugelegt. Die Importe sind zwar auch kräftig gestiegen, allerdings nicht so stark wie die Exporte, weshalb die Bilanz auch hier eindeutig zugunsten Österreichs ausfällt.
Was heißt das konkret?
Zum Beispiel haben in Bulgarien lokale Kleinbauern haben massiv unter der Konkurrenz von Lebensmittelimporten zu kämpfen, wir kennen einen Schmied, der gemäß der Tradition seiner Familie früher am Markt in Sofia hochwertiges, selbst erzeugtes Werkzeug verkauft hat. Heute kann er damit kaum noch überleben, denn österreichische und deutsche Baumärkte dominieren den Markt mit ihren Billigprodukten. Auch wurde zum Beispiel in Sofia eine Romasiedlung abgerissen, die Leute vertrieben, weil ein Billasupermarkt gebaut wurde.
Österreich hat eine Verantwortung auch für armutsbetroffene OsteuropäerInnen, die es gefälligst auch übernehmen soll!