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Barbara Blaha (Verein Momemtum):
„Mit einem Bettelverbot macht man Armut vielleicht unsichtbar – abschaffen wird man sie so sicher nicht. Und genau das muss das Ziel sozialdemokratischer Politik sein: für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der Armut oder die Angst vor dem sozialen Abstieg keine Rolle mehr spielen.“ |
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Karl M. Sibelius (Künstler):
Anstatt immer wieder die Armen zu bekämpfen, sollte die Regierung endlich die Armut bekämpfen. Es ist nicht angenehm, in einer Gesellschaft, dich sich fast nur mehr über Leistung definiert, auf unseren „gesäuberten“ Straßen mit Menschen konfrontiert zu werden, die es nicht schaffen. Aber das sollen und müssen wir aushalten. Das Bettelverbot ist ein Armutszeugnis, eines für das man sich wirklich schämen muss. |
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Mag. Hans Gruber (Gefangenenpfarrer):
Ich bin seit 43 Jahren Gefangenen-Pfarrer in Linz. Ich habe bis Mitte der 70er Jahre erlebt, dass Menschen nach dem Landstreicher-Paragraphen in Haft genommen wurden. Das Delikt bestand darin, dass sich jemand „erwerbs- und beschäftigungslos umhertreibt und nicht nachzuweisen vermag, dass er die Mittel zu seinem Unterhalt besitzt oder redlich zu erwerben sucht, -( darum ist er) – mit Arrest bis zu zwei Wochen zu bestrafen.“
Mit dieser absurden und Menschenverachtenden Begründung landeten Männer und Frauen im Gefangenenhaus.
Nach der Strafrechtsreform wurde dieser Schandparagraph ersatzlos gestrichen.
Es ist unbegreiflich, dass ähnliche Bestrafungsgründe wieder gefordert werden.
Armut wird als Delikt behandelt!
Statt der Armut werden die Armen bekämpft!
Ich protestiere aus ganzem Herzen gegen dieses perverse Unterfangen! |
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Karl Merkatz (Schauspieler):
Bettelverbot!
Wo gibt es ein Recht, Menschen in Not nicht zu unterstützen! Ein Verbot auszusprechen, von Mensche welche im Wohlstand leben? Sind es nicht diese, vom Bürger eingesetzte Politiker, welche den persönlichen Notstand nicht kennen und das Volk vertreten sollen!Auch ich musste betteln gehen zu Menschen, welche auch nicht viel hatten, aber gegeben haben, weil wir alle im Notstand waren. Wir Bürger 1945/46, haben unseren Staat aufgebaut bis heute und heute leben wir im Wohlstand. Vergisst jeder Politiker, auch der Bürger, dass es seiner Familie auch einmal so ging. Geben in Not, ist ein menschliches Gebot! |
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Hubert von Goisern (Musiker):
Soziale Not muss verhindert und nicht verboten werden
Das Bettelverbot trifft die Ärmsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft.
Statt zu helfen und die Ursachen von Armut zu bekämpfen, soll sie nun aus dem Sichtfeld verbannt werden.
Aber indem man Menschen die unserer Hilfe brauchen aus dem öffentlichen Raum verbannt, schafft man die Armut nicht ab, sondern fördert nur ihre sozialer Ausgrenzung und damit die Kriminalität. |
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Petra Müllner (Landtagsabgeordnete der SPÖ OÖ):
„In Oberösterreich steigt die extreme Armut stetig an. Anstatt dieser Entwicklung aktiv entgegen zu treten, werden genau diese Menschen per Gesetz doppelt gestraft. Gerade in einem der reichsten Länder der Welt sollten wir andere Lösungen im gesellschaftlichen Miteinander haben.“ |
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Chris Müller (Direktor Tabakfabrik Linz):
Österreich gehört zwar im internationalen Vergleich zu den eher egalitären Gesellschaften, aber von einer Nivellierung der materiellen Ungleichheit sind wir sehr weit entfernt. Vielmehr bleibt festzuhalten: die Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen nimmt dramatisch zu. Die Krisen häufen sich und die Ränder schärfen sich. Radikale bekommen Zulauf, die gesellschaftliche Mitte bröckelt. Minderheiten und Randgruppen werden definiert, angeklagt und populistisch vorgeführt.
Dem gilt es einen Riegel namens Solidarität vorzuschieben. Nein zum Bettelverbot! |
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Gunther Trübswasser (Vorsitzender SOS-Menschenrechte):
Eine Politik, die per Gesetz das Betteln verbieten will, macht Opfer zu Tätern und versucht, sich der sozialen Verantwortung zu entziehen. Damit leistet sie einen bedauerlichen humanitären und sozialpolitischen Offenbarungseid. |
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Sigi Maron (Musiker):
Das Bettelverbot ist eine der größten Sauereien der letzten Jahre! |
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Didi Bruckmayr (Musiker):
Eine vormalige Kulturhauptstadt degradiert sich zum finsteren Provinzkaff. |
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Kurt Palm (Autor & Regisseur):
Nicht die Bettler sind das Problem, sondern die populistischen Politikerinnen und Politiker, die am Gängelband der Konzerne und der „Kronen Zeitung“ hängen.
Armes OberösterREICH. |
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Peter Androsch (Musiker):
Ich habe noch nie jemanden gesehen, für den es ein Vergnügen ist zu betteln. Im Gegenteil: Bettlerei zeigt massive Missstände in unserer Gesellschaft. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass die Armut bekämpft werden sollte und nicht die Armen. |
Danke. Erlauben Sie mir eine Erge4nzung zu ihrem Nachsatz: Den “inle4ndischen” Bettlern soll, wie man hf6rt, nicht der Kampf angesagt weerdn… das Bettelverbot trifft ebenso gebfcrtige d6sterreicherInnen und v.a. Punks. Das versche4rfte Wegweiserecht, eine Madfnahme um das Bettelverbot zu vollziehen , betrifft ebenso Drogenkranke (u.a. Aktionen am Karlsplatz) obdachlose Menschen und Prostituierte (v.a. im 15. Bezirk). freundlichen Grudf