Vergangene Woche wurde im Haus der EU in Wien der Österreichische Menschenrechtspreis 2014 an die BettelLobbys vergeben. Die Auszeichnung würdigt die Arbeit der ehrenamtlichen AktivistInnen, die sich seit mehreren Jahren gegen restriktive Bettelgesetze und für einen menschlichen Umgang mit dem Thema Armut einsetzen. Die BettelLobby OÖ bekräftigt ihre Forderung nach einer Abschaffung der umfangreichen Bettelverbote in Oberösterreich.
„Wir haben die BettelLobbys ausgezeichnet, weil Bettelverbote die falsche Antwort auf das Problem der Armut sind“, so Terezija Stoisits, Vizepräsidentin der Liga für Menschenrechte. Die BettelLobby Oberösterreich sieht sich in ihren Befürchtungen bestätigt, dass das Thema Betteln als Wahlkampfthema missbraucht wird. So hat die ÖVP Linz durch ihren Redner GR Spannring bei der gestrigen Gemeinderatssitzung unumwunden zugegeben, dass bettelnde Menschen aus Linz, insbesondere von der Landstraße, verdrängt werden sollen.
Die BettelLobby appelliert an das Land OÖ und die Stadt Linz die unsoziale und menschenrechtswidrige Gesetzgebung so rasch als möglich zu reformieren. Einmal mehr fordert der Sprecher BettelLobby Christian Diabl einen seriösen und solidarischen Umgang mit Armutsreisenden ein. „Es braucht dringend eine wissenschaftliche Studie, um von einem emotional getriebenen zu einem faktenbasierten Diskurs zu kommen“, so Diabl.
„Wir freuen uns natürlich sehr und sehen die Auszeichnung als Motivation für die kommenden Monate. Es ist leider zu befürchten, dass auch die anstehenden Wahlkämpfe 2015 von Verdrängungsdiskursen geprägt sein werden. Unsere Aufgabe ist klar: Wir werden weiter versuchen öffentlich Gegenpositionen zu formulieren, den Betroffenen eine Stimme zu geben und die Verantwortlichen daran zu hindern ihre Vertreibungspolitik allzu bequem umzusetzen“, so Christian Diabl, Sprecher der BettelLobby OÖ abschließend.
Auch der ORF hat in der ZIB2 über die Vergabe des Menschenrechtspreis berichtet: